Abenteuer Wintercamping: So wird dein Camper winterfest für die Reise
Die Natur ist rauer, die Straßen sind leerer – Das Reisen mit dem Wohnmobil im Winter ist eine ganz andere Erfahrung als das Campen im Sommer. Extreme Landschaften und menschenleere Campingplätze lassen uns vom Trubel des Sommers runterkommen. Naturerfahrungen und Einsamkeit treten in den Vordergrund und machen den Winterurlaub zu einem einzigartigen Erlebnis. Abenteuer ist gut, doch Sicherheit steht dabei immer an erster Stelle und ein wenig Winterkomfort wollen wir auch. Um deinen Camper winterfest zu machen und für deine Abenteuerreise zu wappnen, solltest du ein paar wichtige Dinge beachten.
Bevor es losgeht: Alle wichtigen Vorbereitungen, um den Camper winterfest zu machen
An was denkst du als erstes, wenn du die Worte „Camper winterfest machen“ hörst? Richtig: Winterreifen. Damit du gut über glatte Straßen und durch Neuschnee kommst, brauchst du Winterreifen mit ausreichendem Profil und Schneeketten, die du bei Bedarf anlegen kannst. Das Anlegen dieser ist gar nicht so einfach. Du solltest es unbedingt vorher einmal geübt haben. Mit guten Reifen und Schneeketten ist vielleicht der wichtigste Schritt in Richtung „Wohnmobil winterfest machen“ getan. Aber Vorsicht ist geboten, denn in den europäischen Ländern gelten von Land zu Land unterschiedliche Vorschriften bei der Verkehrssicherheit im Winter.
Ein wintertaugliches Motoröl verwenden
Winter, das heißt auch Frost. Damit die Flüssigkeiten in deinem Van die eisigen Temperaturen überstehen, musst du auch Kühlwasser und Motoröl winterfest machen. Das Kühlwasser sollte für eine wintertaugliche Reise mit ausreichend Frostschutzmittel aufgefüllt werden. Beim Motoröl musst du darauf achten, dass das Öl winterfest ist. Angezeigt wird die Wintertauglichkeit durch die Zahl, die vor dem W steht. W steht für Winteröl. „0“ steht für die höchste Winterfestigkeit und bleibt bis unter minus 30 °C flüssig.
Die Zahl 5 gibt an, dass das Öl bis ungefähr minus 25 °C einsetzbar ist. Höhere Zahlen sind für den Winterbetrieb ungeeignet. Die Zahl hinter dem W steht für Plusgrade. Die gängigsten Öle sind sowohl bei Kälte als auch Wärme geeignet. Die Temperaturspannen über Null Grad werden mit 20 für sehr dünnflüssig bis 60 für zähflüssig angegeben. Wenn du also ein Motoröl mit der Kennzeichnung „0W-40“ benutzt, kannst du es im kalten Winter bei minus 30 Grad und im Sommer einsetzen. Ein Allround-Talent!
Eine weitere Flüssigkeit, die beim winterfesten Camper eine Rolle spielt, ist das Abwasser. Der Abwassertank sollte isoliert und beheizbar sein, damit die Flüssigkeit nicht einfriert. In das Wasser der Scheibenwaschanlage muss genügend Frostschutzmittel beigegeben werden, damit dein Wohnmobil winterfest wird.
Der Doppelboden
Eine gute Idee ist es außerdem, einen Doppelboden im Wohnmobil einzubauen. Dieser bringt mehr Stauraum, du kannst dort aber auch die Tanks und Bordtechnik unterbringen. Der Vorteil: Du kommst einfach an alle wichtigen Hähne und Schläuche, außerdem schützt so ein Doppelboden durch die bessere Isolierung.
Jetzt bist du fast so weit und dein Wohnmobil ist nahezu winterfest. Überprüfe nun noch einmal die Fahrzeugbatterie und die Lichtmaschine und reinige alle beweglichen Teile, um diese vorm Einfrieren zu schützen.
Wintertaugliche Packliste
Zum Abschluss gehört nun noch wichtiges Campingzubehör ins Gepäck, die beim Wintercamping nicht fehlen dürfen. Damit dein Wohnmobil winterfest ist, brauchst du einen Eiskratzer, das vielleicht wichtigste Tool auf der Liste. Außerdem robuste Handschuhe, die bei kleinen Pannen und beim Aufziehen der Schneeketten zum Einsatz kommen. Zusätzlich eine Scheibenabdeckung, die Eis von den Scheiben freihält und natürlich ein Starthilfekabel und Unterlegkeile, die vorm Einsinken bei Matsch schützen. Dicke Vorhänge an den Scheiben sorgen für Wärme. Einen ausreichenden Vorrat an Propangas solltest du ebenfalls einplanen.
Winterfest on the Road: Wintercampingplätze und Wärme für unterwegs
Es ist so weit, du hast es geschafft, dein Wohnmobil winterfest zu machen. Nun kann es losgehen. Mütze auf, Kaffeebecher in den Halter und immer in Richtung Winterwunderland. Doch Vorsicht: Die Straßen im Winter sind nicht vergleichbar mit trockenem Asphalt im Sommer. Damit du gut vorbereitet bist, solltest du dich beim Wetterdienst über deine Route informieren oder einfach das Radio mit den Verkehrsnachrichten anschalten.
Wo liegt Schnee, wo besteht die Gefahr von Straßenglätte? Und ganz wichtig: Plane deine Strecken so ein, dass du im Idealfall vor Einbruch der Dunkelheit am Campingplatz ankommst. Im Winter wird es schnell dunkel, vor allem je weiter du Richtung Norden kommst. Im Hellen lassen sich nicht nur die Straßen sicherer passieren, sondern auch das Campingequipment viel leichter aufbauen. Ohne Taschenlampe in der Hand geht das Aufbauen von Vorzelt & Co. doch um einiges schneller.
Campingplätze für deine Reise
Campingplätze, die ganzjährig geöffnet sind, haben in der Regel alles, was es zum Camping im Winter braucht. Doch überprüfe am besten vorab selbst, ob der Campingplatz auf die Bedürfnisse des Wintercampings eingestellt ist. Dazu gehört eine sichere Stromversorgung und Wechselflaschen für Gas.
Vorab reservieren ist auch im Winter eine gute Idee. Zwar sind weniger Camper unterwegs, dafür gibt es aber auch weniger geöffnete Plätze. Sicher ist sicher, denn vor geschlossenen Türen will keiner stehen, vor allem nicht in klirrender Kälte. Gerade in den Skiregionen sollte im Vorfeld angefragt werden, denn die Campingplätze in Österreich, Deutschland und der Schweiz sind sehr beliebt.
Den Innenraum vor Kälte schützen
Damit du auch im Inneren deines Wohnmobils winterfest bist, brauchst du eine Heizung. Wenn du es während der Fahrt mollig warm haben willst, dann musst du zwei Sicherheitsvorkehrungen beachten. Die oberste Priorität liegt beim Schutz der Insassen. Im Falle eines Unfalls darf kein Flüssiggas unverbrannt austreten.
Einrichtungen, die den unkontrollierten Austritt verhindern, sind Pflicht. Genauer gesagt sind es zwei spezielle Sicherheitseinrichtungen, die an Bord sein müssen: Zum einen ist dies ein sogenannter Crash-Sensor am Gasdruckregler und allen folgenden Bauteilen sowie eine Schlauchbruchsicherung für die Hochdruck-Schlauchleitung.
Das Vorzelt ist bestens für den Aufbau im Winter geeignet. Vielleicht wirst du nicht gemütlich dort sitzen, aber du kannst es wintertauglich als Stauraum nutzen und nasse Ski oder Schuhe dort trocken lassen. Außerdem hält das Zelt den Wind von der Tür fern und sorgt so zusätzlich für mehr Wärme und Winterkomfort. Für Wärme im Inneren kannst du dicke Wintervorhänge aufhängen. So hältst du die Kälte fern, die durch die Scheiben ins Innere kommt.
Mit ausreichend Gasvorrat autark sein
Plane einen ausreichenden Vorrat an Propangas ein, um mit deinem Wohnmobil autark zu sein. Propangas ist dafür besser geeignet als Butangas, denn es ist auch für Temperaturen unter 4°C dienlich. Zwei volle Flaschen solltest du mindestens einpacken. Wenn es schneit, achte unbedingt darauf, dass die Abgas- und Belüftungsöffnungen frei von Schnee bleiben, sonst droht Erstickungsgefahr.
Dein Wohnmobil ist winterfest und bereit für einen Wintertrip? Dann kannst du hier dein Wohnmobil vermieten und in der kalten Jahreszeit noch Geld einnehmen.
Winterfestes Wohnmobil mieten – worauf du achten musst
Wenn du dir ein Wohnmobil mieten willst, achte auf die angegebene Isolierstufe. Man unterscheidet bei der Isolierung zwischen „Wohnmobil winterfest“ und „wintertauglich„. Winterfest bedeutet, dass die Wohnmobile frostsicher sind. Das wird nur durch die Isolierstufe 3 gewährleistet. Die Stufe 2 beutet lediglich, dass das Innere des Wohnmobils bei 0° C Außentemperatur innerhalb von zwei Stunden mit der serienmäßigen Heizung auf mindestens 20° C aufgeheizt werden kann.
Wenn du einen Winterurlaub planst, bist du mit diesen Tipps mit deinem Camper winterfest und eine Zeit lang autark unterwegs. Einer grandiosen Campingtour mit deinem wintertauglichen Reisemobil steht jetzt nichts mehr im Wege. Du hast noch kein Wohnmobil für dein einzigartiges Winterabenteuer? Dann kannst du dir hier ein Wohnmobil mieten.
Bis zum nächsten Jahr: So mottest du dein Wohnmobil sicher ein
Ein Winterurlaub ist eine tolle Erfahrung, aber manchmal ist es auch gut, im Winter ein wenig Kraft zu tanken und sich Ruhe zu gönnen. Das Gleiche gilt auch für dein Wohnmobil. Gönn deinem Caravan ein wenig Erholung, damit es im nächsten Jahr wieder frisch und munter auf Reisen gehen kann.
Zur richtigen Überwinterung gehören ein paar Handgriffe in Sachen Pflege, aber auch der richtige Winterstellplatz muss gefunden sowie Versicherungsangelegenheiten geklärt werden. Wir gehen Schritt für Schritt mit dir durch, was du beachten musst, damit dein Wohnmobil winterfest die kalte Jahreszeit übersteht.
Und denke dran: Wenn du deinen Camper über den Winter einmotten und somit nicht bei PaulCamper vermieten willst, blockiere deinen Kalender oder Nutze die Pause-Funktion, damit du keine Buchungsanfragen erhältst.
Der perfekte Stellplatz im Winter
Überdacht und trocken – das sind die beiden Stichworte, wenn es um einen geeigneten Winterstellplatz geht. Wer draußen parkt, muss mit Wetterschäden wie herabfallenden Ästen oder Verschmutzung und Lackschäden durch Laub und Vogelkot rechnen. In einer trockenen und überdachten Garage bleibt dein Wohnwagen trocken und übersteht die Überwinterung ohne Schäden.
Ein kleiner Tipp für die Finanzen: Wer sein Wohnmobil winterfest einlagern will, der spart Geld, wenn er das Fahrzeug für die entsprechenden Monate abmeldet. Eine Ruheversicherung kann sich aber lohnen, denn sie deckt Schäden durch Hagel, Tiere oder Einbruch ab.
Die richtige Pflege für die Überwinterung
Ist der passende Winterstellplatz gefunden, geht es ans Eingemachte. Wasche den Camper sorgfältig und pflege den Lack anschließend mit Wachs. Behandele Stellen mit Lackschäden besonders gründlich, um Rost vorzubeugen. Pflege die Gummidichtungen, damit sie über Winter schön geschmeidig bleiben. Fette die Handbremse, das Stützrad sowie alle Scharniere und beweglichen Einzelteile gut ein.
Wenn du mit der Außenreinigung fertig bist, nimmst du dir den Innenraum vor. Reinige alle Schränke und Oberflächen und lass die Schranktüren danach offen stehen, um Schimmel vorzubeugen. Polster, Decken und Kissen lagerst du am besten separat in einem geheizten Raum oder stellst sie von der Wand weg, damit sich keine Stockflecken bilden können.
Frost kann vielen Einzelteilen an den Kragen gehen. Deshalb trenne die Wischblätter von der Scheibe und behandele Dichtungen zusätzlich mit einem Frostschutzmittel. Achte darauf, dass sich keine Restwasser im Fahrzeug befinden, die einfrieren können. Überprüfe den Frostschutz von Scheibenwaschanlage, Kühler und entleere die Wasseranlage. Dafür lässt du auch die Duschbrause ganz leerlaufen und am besten auf dem Boden liegen.
Camper winterfest – nur noch ein paar Handgriffe
Und weiter geht es mit den lebenswichtigen Organen, sozusagen. Den Tank füllst du mit winterfestem Diesel, da ein leerer Tank schnell Rost ansetzt. Als nächstes löst du die Handbremse und schaltest in den ersten Gang. So können die Bremsklötze nicht verrosten. Um die Räder zu entlasten, kannst du den Camper entweder aufbocken oder den Reifendruck um 0,5 bar erhöhen.
Die Bord- und Startbatterien müssen entweder regelmäßig für 24 Stunden aufgeladen werden oder die vollgeladenen Akkus ausgebaut und geschützt gelagert werden. Die Gashähne und Gasflaschen werden geschlossen und die Regler losgeschraubt. Die kälteempfindlichen Teile wie Regler und Gummischläuche überwintern am besten an einem frostfreien Ort.
Um das Wohnmobil winterfest vom Herbst in den Frühling zu bringen, lohnt es sich, Winterabdeckungen auf Kühlschrank und Heizung aufzuziehen. Ab und zu solltest du durch Stoßlüften frische Luft in deinen Camper lassen. Lasse bloß kein Fenster auf Kipp, sondern öffne alle Fenster und Türen für einige Minuten ganz und lasse einmal die komplette Innenluft nach draußen – lüften ist wichtig!
Wenn du alle Punkte in diesem Artikel befolgst, kannst du sicher sein, dass dein Camper winterfest ist und die kalte Jahreszeit gut übersteht. Wie sagt man so gerne? Vorsehen statt Nachsehen! Wenn du dich vorab um die wichtigen Dinge kümmerst, ersparst du dir im Frühjahr jede Menge Arbeit und Ärger. Umso schneller kann es dann beim ersten Sonnenstrahl wieder auf Reisen gehen und die neue Saison eingeläutet werden.
Error: No feed found.
Please go to the Instagram Feed settings page to create a feed.