Auf welchen Straßen du Mautgebühren in Österreich zahlst
Seit 1997 gibt es die Maut in Österreich. Das Land finanziert damit die Instandhaltung wichtiger Verkehrsstraßen. Aus diesem Grund zahlst du dort auf nahezu allen Autobahnen und Schnellstraßen eine Nutzungsgebühr. Daneben gibt es noch eine Sondermaut für bestimmte Strecken und Tunnel. Das gilt beispielsweise für die Brenner-Autobahn und den Arlberg-Tunnel. Wir haben für dich eine Liste der Sondermautstrecken weiter unten in diesem Artikel erstellt.
Selbst wenn du nur auf der Durchfahrt in ein anderes Urlaubsland bist, zahlst du Mautgebühren in Österreich. Slowenien und Kroatien sind gute Beispiele dafür. Beide Länder sind sehr beliebt bei Campingurlaubern. Um sie zu erreichen, musst du über eine der österreichischen Hauptadern fahren. Auf der A10 und A11 oder über die A8 und A9 geht es nach Slowenien und Kroatien. Die Mautpflicht gilt auch für eine Reise nach Italien. Die Strecke über das atemberaubende Sellajoch östlich der bildhübschen Weinregion Bozen ist übrigens eine der coolsten Roadtrip-Strecken in Europa!
Damit du die Übersicht bei den vielen Mautstrecken nicht verlierst, bekommst du beim ADAC eine kostenfreie PDF-Karte für die Mautgebühren in Österreich. Dort siehst du, auf welchen Straßen sie anfallen.
Unterschiedliche Kosten für unterschiedliche Fahrzeuge
Die österreichische Regierung unterscheidet neben den Straßentypen auch noch zwischen den Fahrzeugtypen. Für PKW und Wohnmobile unter 3,5 Tonnen, über 3,5 Tonnen und für Gespanne fallen jeweils andere Kosten an. Demnach musst du die Mautgebühren in Österreich entsprechend deines Fahrzeuges berechnen.
Mautgebühren in Österreich für Wohnmobile
Bist du mit einem PKW, Camper oder Wohnmobil unter 3,5 Tonnen zulässige Gesamtmasse (zGG) auf österreichischen Straßen unterwegs, ist es noch recht einfach für dich. In diesem Fall holst du dir eine streckenunabhängige Vignette. Diese gibt es zu unterschiedlichen Preisen für verschiedene Zeiträume sowie in digitaler Form oder als klassische Klebevignette.
Die Mautgebühren in Österreich für ein Wohnmobil über 3,5 Tonnen (zGG) werden streckenabhängig und über eine Go-Box elektronisch erfasst. Die zu zahlende Maut richtet sich nach:
- gefahrener Distanz
- der Anzahl deiner LKW- oder Wohnmobilachsen
- und der EURO-Emissionsklasse
Preise Vignette für Österreich 2023
Es gibt drei Wege, die Mautpflicht durchzusetzen. Zum einen mit der Vignette, zum anderen mit der bereits erwähnten Go-Box. An dritter Stelle steht die Sondermaut für ausgewählte Tunnel und Autobahnen. Die Vignette, auch Pickerl genannt, brauchst du, wenn du ein Fahrzeug bis zu 3,5 Tonnen fährst.
Wo muss ich die Mautgebühren für Österreich bezahlen?
Den Pickerl bekommst du entweder in den ASFiNAG-Vertriebsstellen, an Tankstellen in der Nähe der Grenze oder online. Möchtest du die Mautgebühren für Österreich nicht erst an der Grenze kaufen, kannst du dir deine Klebevignette auch vorher schon beim ADAC holen.
Seit 2018 gibt es in Österreich die digitale E-Vignette. Du bekommst sie online auf oder in der ASFiNAG App. Auch der ADAC verkauft die digitalen Pickerl. Damit musst du dir den Mautbeleg nicht in die Windschutzscheibe kleben. Einziger Haken: Die E-Vignette gilt aufgrund der Konsumentenschutzfrist erst 18 Tage nach dem Kauf.
Wie hoch sind die Mautgebühren in Österreich 2023?
Mit dem Kauf der Vignette ist auch gleich die Maut für einen gewissen Zeitraum abgegolten. Es gibt drei verschiedene Gültigkeitszeiträume und Preiskategorien:
Mautgebühren Österreich Kosten in Euro | Pkw | Gespann | Motorrad | Wohnmobil |
Jahres-Vignette | 96,40 | 96,40 | 38,20 | 96,40 |
2-Monats-Vignette | 29,00 | 29,00 | 14,50 | 29,00 |
10-Tages-Vignette | 9,90 | 9,90 | 5,80 | 9,90 |
(Quelle: ADAC)
Für deinen Urlaub wird wahrscheinlich die 10-Tages oder die 2-Monats-Vignette reichen. Diese beiden Aufkleber sind jeweils ab dem von dir gewählten Datum gültig. In der Jahres-Vignette ist nur das Jahr des Kaufes eingedruckt. Sie gilt immer automatisch von Dezember des vorherigen, bis zum Januar des darauffolgenden Jahres.
Vignette anbringen und im Notfall ersetzen
Die Vignette ist der Zahlungsnachweis für die Mautgebühren. In Österreich zahlst du eine Strafe, wenn dein Beleg nicht eindeutig erkennbar ist. Darum ist das ordnungsgemäße Einkleben des Pickerls wichtiger, als es zuerst den Anschein macht. Ein komplizierter Vorgang ist es aber auch nicht. Dafür klebst du:
- die Vignette links oben hinter der Windschutzscheibe oder
- hinter dem Rückspiegel ein.
- Sie darf nicht außen auf die Windschutzscheibe und
- nicht hinter einen Tönungsstreifen.
Manchmal läuft es im Leben einfach nur blöd. Dann geht während des Österreich-Urlaubs die Windschutzscheibe kaputt, in die du gerade so fein säuberlich die neue Vignette geklebt hast. Alles nicht so dramatisch! Du beantragst einfach eine Ersatzvignette. Dafür brauchst du:
- eine Kopie der Werkstattrechnung für den Austausch der Scheibe.
- Die Fetzen der ursprünglichen Vignette.
- Fahrzeugschein bzw. Zulassungsbescheinigung Teil I
- Ein ausgefülltes Formular für den Ersatz der Mautvignette.
- Die Bestätigung deiner Versicherung, dass du die Ersatzkosten nicht mit der Schadenssumme bezahlt bekommst.
Den Antrag gibst du dann bei der nächsten Stelle des ÖAMTC oder der ASFiNAG Maut Service GmbH ab. Schwups gibt’s neue Vignette für die Mautgebühren in Österreich.
Die Go-Box: Maut bei über 3,5 Tonnen
Weiter oben im Text haben wir ja schon erwähnt, dass schwere Fahrzeuge andere Mautgebühren zahlen. Österreich rechnet LKW, Busse und Wohnmobile über 3,5Tonnen mit der sogenannten Go-Maut gesondert ab. Dafür installierst du dir eine Go-Box hinter deiner Windschutzscheibe. Jedes Mal, wenn du ein Mautportal an den Autobahnen oder Schnellstraßen passierst, zeichnet sie die Daten auf. Die Mautstelle zieht die Gebühr dann automatisch von deinem vorher hinterlegten Guthaben (Pre-Pay) oder von deinem Konto (Post-Pay) ab.
Außerdem kann die Maut für Wohnmobile über 3,5 Tonnen mit der seit Juli 2022 neuen Camper Mautbox des ADAC in Kooperation mit DKV Mobility automatisch abgerechnet werden. Die Mautbox wird bislang in Bulgarien, Frankreich, Italien, Österreich, Polen, Portugal und Spanien akzeptiert sowie in einigen deutschen und belgischen Tunneln.
Mautgebühren in Österreich – Preise für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen
Fahrleistungsabhängige Maut inkl. der Zuschläge für Luftverschmutzung und Lärmbelastung für Kfz über 3,5t hzG |
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Tarifgruppe | Kategorie 2 2 Achsen |
Kategorie 3 3 Achsen |
Kategorie 4+ 4 u. mehr Achsen |
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Tag | Nacht* | Tag | Nacht* | Tag | Nacht* | |
A EURO-Emissionsklasse EURO VI | 0,21120 | 0,21160 | 0,29631 | 0,29723 | 0,44033 | 0,44149 |
B EURO-Emissionsklasse EURO V und EEV | 0,21800 | 0,21840 | 0,30583 | 0,30675 | 0,45121 | 0,45237 |
C EURO-Emissionsklasse EURO IV | 0,22490 | 0,22530 | 0,31549 | 0,31641 | 0,46225 | 0,46341 |
D EURO-Emissionsklasse EURO 0 bis III | 0,24550 | 0,24590 | 0,34433 | 0,34525 | 0,49521 | 0,49637 |
Tarife in EUR pro Kilometer, exkl. 20 % USt., gültig ab 1. Januar 2023
*Der Nachttarif gilt im Zeitraum zwischen 22:00 Uhr und 05:00 Uhr.
(Quelle: ASFiNAG)
Ein Mautkalkulator hilft dir, die Gebühren in Österreich vor Fahrtantritt zu berechnen. Zum Kostenrechner und weiteren Informationen zur Go-Maut geht es hier entlang.
Mautgebühren in Österreich: Sonderstrecken
Zusätzlich zu der Benutzung der Schnellstraßen und Autobahnen zahlst du für ausgewählte Tunnel, Pass-Straßen und Autoverladungen eine extra Maut. Die Preise sind nicht einheitlich. Die folgende Liste führt die wichtigsten Mautgebühren in Österreich für die Sonderstrecken auf. (Stand: Februar 2023)
- Arlbergtunnel S16 (gesperrt von April bis Oktober 2023): 11,50 €
- Brennerautobahn A13: 11,00 €
- Karawankentunnel A11: 7,80 €
- Pyhrn-Autobahn/ Bosruck: 6,50 €
- Pyhrn-Autobahn/Gleinalm: 10,50 €
- Pyhrn gesamt/ Gleinalm- und Bosrucktunnel: 17,00 €
- Tauernautobahn A10 Gesamtstrecke: 13,50 €
- Großglockner-Hochalpenstraße Tageskarte: 40,00 €
Auf einigen dieser Strecken fällt je nachdem, wo du rauf fährst, nur eine Teilstreckenmaut an. Die ASFiNAG gibt dir auf ihrer Webseite genaue Auskunft zu den verschiedenen Tarifen.
Diese Strecken sind seit Dezember 2019 vignettenfrei zu befahren
- Die A1 Westautobahn (Grenzübergang Walserberg bis Salzburg-Nord) im Salzburger Land
- A12 Inntalautobahn (Grenzübergang Kiefersfelden bis Kufstein-Süd) in Tirol
- Die A14 (Grenzübergang Hörbranz bis Hohenems) in Vorarlberg
- A26 (Linzer Autobahn inklusive der neuen Donau-Hängebrücke) in Oberösterreich. Die Autobahn ist noch im Bau und erst nach Fertigstellung gibt es eine Vignettenpflicht.
Übrigens: die A7 Mühlkreisautobahn bei Linz ist seit September 2021 wieder vignettenpflichtig.
Die Kontrolle der Gebühren für die Tunnel erfolgt über die Videomaut. Tickets dafür bekommst du ebenfalls beim ADAC oder bei der ASFiNAG. Die Mautkameras lesen dann dein Kennzeichen ein, noch bevor du an der Schranke für den Tunnel oder Pass bist. Du zahlst nicht mehr direkt an der Mautschranke und kommst zügiger auf die Autobahn.
Strafen bei nicht gezahlter Maut
Besitzt du keine Vignette oder Go-Box für die Mautgebühren in Österreich, zahlst du hohe Strafen. Die Polizei kontrolliert, ob du die Maut beglichen hast oder nicht. Dafür benutzen sie auch Kamerasysteme. Ein Verstoß gegen die Mautregelung kostet dich pro:
- Wenn die nachweispflichtigen Tarifmerkmale nicht frist- und ordnungsgemäß nachgewiesen wurden oder nicht entrichtet wurde, sind es 240 €.
- Wurde die Maut nur teilweise entrichtet oder sind dein Kfz-Kennzeichen oder die mitgeführte GO-Box nicht übereinstimmend mit den im System gespeicherten Daten, dann sind es 120 €.
- Zahlungsverweigerung ausstehender Beträge kosten dich bis zu 3.000 €
Die Mautgebühren in Österreich zusammengefasst
Um die Maut kommst du im schönen Österreich nicht herum, ohne horrende Strafen zu riskieren. Am entspanntesten ist es, wenn du dir schon vor Reiseantritt die passende E-Vignette einrichtest. Magst du es lieber haptisch, ist die Bestellung der Vignette fast genauso aufwandslos möglich. Wenn du dir vor Ort die Go-Box besorgen musst, plane am besten etwas mehr Zeit ein.
So, jetzt reicht es aber mit den Mautgebühren. Nach Österreich fährt man schließlich zum Urlaub machen. Fehlt dir noch das richtige Gefährt, kannst du dir ein Wohnmobil mieten.
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