Tobias Tullius ist Gründer von HÄNG, dem coolsten Hängematten-Shop, den wir kennen. Gemeinsam mit Vincent Hommel betreibt er diesen. Aber wie kommt man eigentlich darauf, Hängematten zum Brötchenverdienen zu nutzen? Wir haben Tobi gefragt und herausgekommen ist ein tolles Interview für euch.
Dann packe mal aus, Tobi: Wie seid ihr auf die Idee gekommen, Hängematten zu verkaufen?
Tobi: „Also die Idee ist jetzt genau vor fünf Jahren entstanden, beim Studium. Ich war schon damals viel fernwandern und bin dadurch in die Welt des Ultraleicht gerutscht. Dadurch hatte ich dann auch noch ein paar Hängematten, die ich aus den USA importiert hatte. Die haben wir bei jedem bisschen Sonnenschein im Park benutzt. Und dann lag ich mit meinem Mitbewohner da und er sagte “Mensch, wie cool wäre das, wenn wir damit jetzt Geld verdienen könnten.“ Wir haben dann gemeinsam gelacht und das war es. Aber die Idee hat mich nicht losgelassen. Ich habe das dann mal durchgerechnet, mein Erspartes zusammengekratzt, den Online Shop aufgesetzt und nach ein paar Monaten habe ich festgestellt, dass das einfach läuft.“
Und was sagt deine Oma, wenn du ihr erzählst, was du beruflich machst?
Tobi: „Also vorweg: Ich habe die beste Oma der Welt. Wir nennen sie Oma Nudel wegen ihrer unvergleichlichen Nudelsuppe und sie hat Skype und Instagram und guckt immer unsere Stories. Ich habe sie einfach gefragt, was sie sagen würde. Ihre Antwort: Sie ist sehr stolz auf mich und was ich mache. Vielleicht muss ich aber dazu sagen, dass mein Vater Zauberkünstler ist, meine Mama lehrt Lachyoga und meine Schwester arbeitet an ihrer Musical Karriere. Ich habe also da auch wenig Druck.“ Sagt er und lacht.
Siehst du dich denn als Gründer?
Tobi: „Ich weiß nicht genau. Ich hatte anfangs nur ein Produkt, dass ich verbessern wollte. Ich habe mir vor eineinhalb Jahren einen Ford Transit geholt und meine Wohnung gekündigt. Wenn ich gewusst hätte, was alles an einer Unternehmensgründung hängt, hätte ich das vielleicht auch nie gemacht. Vor 2 Jahren kam Vincent dann dazu. Den Verkauf der Hängematten haben wir aus dem Camper heraus auf all den Festivals organisiert. Jetzt arbeite ich aus Leipzig, Vincent aus München und manchmal fühlt sich das immer noch an wie ein Hobby.“
Hängematte und Camping gehören eigentlich fast untrennbar zusammen. Was bedeutet Camping für dich?
Tobi: „Wie am Anfang schon gesagt gehe ich gern fernwandern. Und wenn man dann mit dem Camper unterwegs ist, ist man auch im Winter viel draußen. Ich bin einfach ein echter Draußen-Fan. Ich mache daher auch einmal im Jahr eine größere Tour – im letzten Winter war es Portugal – und jeden Dienstag schlafe ich mit Freunden am See. Für mich gibt es kaum etwas Schöneres, als unter freiem Himmel zu übernachten.“
Die HÄNG in ihrer natürlichen Umgebung. 200 kg halten die Hängematten aus Fallschirmseide aus.
Wie schaffst du es, als Gründer abzuschalten? Gibt es bei dir eher einen inneren Schalter oder braucht es schon ein echtes Abenteuer, um auf andere Gedanken zu kommen?
Tobi: „Ich genieße die Zeit mit Freunden sehr. Ich kann relativ schlecht alleine sein und versuche daher, so viel Zeit wie möglich zu genießen und die Dinge neu zu erleben.“
Welche Outdoorerlebnisse würdest du später deinen Kindern erzählen?
Tobi: „Es isteigentlich kein einzelnes Erlebnis, sondern viele. Aber mir ist definitiv die Wanderung des Fishermen’s Trail an der Küste Portugals im Kopf geblieben, der ist wirklich super schön. Der Weg führt rund 100 km an der Küste entlang. Aber ich bin auch schon einmal nach Kroatien getrampt. Wir haben einfach auf der Karte geguckt, wo das nächste Meer liegt, und von Tübingen aus gesehen, ist das die Adria. Also sind wir einfach drauf los.
Wir haben dann einfach unter freiem Himmel übernachtet und in der Nacht direkt neben uns gruselige Tiergeräusche gehört. Wir sind beide zu Tode erschrocken, haben in Panik zur Taschenlampe gegriffen, um das eventuelle Monster abzuwehren. Tatsächlich war es dann ein kleiner Igel, der immer wieder versuchte, die Böschung hinaufzuklettern, wieder hinunterkullerte und auf dem Rücken landete. Die Geschichte bringt uns heute noch zum Lachen. Und geblieben ist das Gefühl, dass eigentlich nichts schief gehen kann. Man muss einfach vertrauen und machen. Mit ein paar Euro und einer Kreditkarte kann eigentlich nichts schiefgehen. Und dann kann man auch eine Firma gründen. Wir müssen unserem Bauchgefühl vertrauen.“
Vincent und Tobi betreiben den HÄNG Online-Shop von München und Leipzig aus.
Abenteuer sind gar nicht mehr so leicht zu finden, sogar der Mount Everest ist mittlerweile völlig überfüllt. Hast du einen Tipp für Abenteuer-Suchende?
Tobi: „Abenteuer zu finden ist super leicht! Das Geld liegt auf der Straße und das Glück vor der Tür. Du musst nur mal aus dir rauskommen. Vielleicht hast du das nächste Tinder-Date im Baumarkt in der Gartenabteilung und picknickst unterm Pavillon. Abenteuer zu finden ist eine innere Einstellung. Du kannst sie überall finden.“
Vielen Dank für das Interview, lieber Tobi! Keep HÄNGing 🙂
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